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Jay Miner und der Amiga














Erstellt am 05.12.2024
von Foxman


Im Herzen des amerikanischen Südwestens, in einer kleinen Stadt namens Prescott, erblickte im Frühjahr 1932 ein Junge das Licht der Welt, dessen Name später in den Annalen der Computergeschichte verewigt sein sollte. Schon in jungen Jahren zeigte er eine aussergewöhnliche Affinität zur Welt der Elektronik, bastelte an Radios und faszinierte sich für die Funktionsweise technischer Geräte.

Nach seiner Zeit im Dienst der US-Küstenwache, wo seine Fähigkeiten im Umgang mit elektronischen Systemen geschärft wurden (etwa Mitte der 1950er Jahre), entschied er sich für ein Studium der Elektrotechnik und Informatik an der renommierten University of California, Berkeley. Dort, im pulsierenden Umfeld der aufkommenden Technologiebewegung, legte er den Grundstein für seine spätere Karriere.

Die 1960er Jahre waren für ihn eine Zeit des Aufbruchs und der Experimentierfreude. Er arbeitete für verschiedene Unternehmen der Elektronikindustrie, darunter auch an Projekten im Bereich der Medizintechnik. So entwickelte er beispielsweise einen ferngesteuerten Herzschrittmacher, ein frühes Beispiel für die Anwendung von Elektronik im medizinischen Bereich. Trotz gesundheitlicher Rückschläge, die ihn immer wieder zu Dialysebehandlungen zwangen, liess er sich nicht von seinem Weg abbringen.

Mitte der 1970er Jahre trat er in die Dienste eines aufstrebenden Unternehmens namens Atari. Dort spielte er eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung einer revolutionären Spielkonsole, die 1977 auf den Markt kam und die Videospielindustrie nachhaltig veränderte. Er entwickelte einen speziellen Chip, der die bis dahin separate Ansteuerung von Grafik und Sound in einem einzigen Bauteil vereinte und so die Grundlage für die beeindruckende Leistungsfähigkeit der Konsole schuf. Eine amüsante Anekdote aus dieser Zeit erzählt von seinem treuen Begleiter, einem Cockapoo namens Mitchy, dessen "Ratschläge"“ bei Designentscheidungen durchaus Gehör fanden.

Anfang der 1980er Jahre, etwa 1982, verliess er Atari, da er von den Möglichkeiten der neuen 16-Bit-Prozessoren überzeugt war, während das Unternehmen an den etablierten 8-Bit-Systemen festhielt. Gemeinsam mit einem ehemaligen Atari-Kollegen gründete er ein neues Unternehmen mit dem Ziel, einen revolutionären Heimcomputer zu entwickeln.

Nach einigen Namensänderungen und finanziellen Schwierigkeiten, die das junge Unternehmen an den Rand des Ruins brachten (etwa 1982-1985), entstand schliesslich Amiga, Inc. In einer Atmosphäre von Kreativität und unkonventionellem Denken entstand der Prototyp "Lorraine", der 1984 auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas einem ausgewählten Publikum vorgestellt wurde und für Furore sorgte. Die berühmte -Boing Ball- Demo demonstrierte eindrucksvoll die grafischen und akustischen Fähigkeiten des neuen Systems.

Um das Überleben des Unternehmens zu sichern, nahm er einen Kredit von seinem ehemaligen Arbeitgeber Atari auf, was beinahe zu einer Übernahme geführt hätte. In letzter Sekunde konnte jedoch Commodore das Unternehmen im Jahr 1984 für eine beträchtliche Summe übernehmen.

Unter der Führung von Commodore kam 1985 der Amiga 1000 auf den Markt. Trotz einiger Kompromisse, insbesondere in Bezug auf die Speicherausstattung, setzte der Amiga mit seiner fortschrittlichen Grafik, dem Multitasking-Betriebssystem und den Custom-Chips neue Massstäbe.

Ende der 1980er Jahre, etwa 1989, verliess er Commodore, da er sich in seinen Visionen zunehmend eingeschränkt fühlte. Er wandte sich neuen Projekten zu, darunter die Entwicklung eines Defibrillators für ein Biotechnologieunternehmen. Nach einer Nierentransplantation im Jahr 1990, die ihm von seiner Schwester ermöglicht wurde, zog er sich weitgehend aus dem aktiven Berufsleben zurück, blieb aber der Computerwelt bis zu seinem Tod im Jahr 1994 verbunden.

Miners Hund Mitchy

Jay Miner war bekannt für seinen geliebten Hund Mitchy, einen Cockapoo, eine Mischung aus Pudel und Cocker Spaniel. Mitchy war ein ständiger Begleiter von Miner, begleitete ihn sogar zur Arbeit bei Atari. Miner beriet sich oft mit Mitchy, wenn er nach Inspiration für seine Entwürfe suchte.

Miner hatte eine besondere Beziehung zu seinem Hund. Er betrachtete Mitchy als seinen besten Freund und nannte ihn oft seinen "Geschäftspartner". Mitchy war immer an Miner's Seite, auch wenn er mit der Arbeit beschäftigt war. Miner erzählte, dass Mitchy oft an seinem Schreibtisch saß und ihm zusah, während er an neuen Designs arbeitete.

Miner glaubte, dass Mitchy ein gewisses Gespür für Design hatte. Er erzählte, dass er Mitchy oft seine Entwürfe zeigte und darauf achtete, wie Mitchy darauf reagierte. Wenn Mitchy an einer bestimmten Idee interessiert war, wusste Miner, dass er auf dem richtigen Weg war.

Miners Beziehung zu Mitchy war einzigartig und inspirierend. Es ist ein Beweis dafür, dass Tiere einen tiefen Einfluss auf unser Leben haben können.
Miner war so sehr an Mitchy gebunden, dass er ihn sogar in den Inprint der Amiga-Geräte verewigte. Der Pfotenabdruck von Mitchy ist auf der Rückseite der Geräte zu sehen.








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