Amiga 600 | ||||
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Erstellt am 12.12.2024
Markteinführung und Positionierung: Der Amiga 600 wurde im März 1992 eingeführt und war als Einstiegsmodell und direkter Nachfolger des Amiga 500 positioniert. Er sollte eine kostengünstigere Alternative zum Amiga 1200 darstellen und jüngere Zielgruppen sowie Gelegenheitsspieler ansprechen. Er war der kleinste jemals von Commodore produzierte Amiga. Detailliertere technische Spezifikationen und Besonderheiten: Prozessor: Wie der Amiga 500 verwendete der Amiga 600 den Motorola 68000 mit einer Taktfrequenz von 7,16 MHz (NTSC) bzw. 7,09 MHz Speicher: Der A600 verfügte standardmäßig über 1 MB Chip-RAM, das direkt auf der Hauptplatine verlötet war. Dies war ein Unterschied zum A500, bei dem der Speicher über Sockel erweitert werden konnte. Eine Erweiterung auf 2 MB Chip-RAM war über eine "Trapdoor"-Erweiterung an der Unterseite des Geräts möglich. Darüber hinaus konnte Fast-RAM über den PCMCIA-Slot oder durch Turbokarten hinzugefügt werden. Inoffiziell waren auch deutlich größere Speicherausbauten möglich. Grafik (ECS): Der Amiga 600 verfügte über den Enhanced Chip Set (ECS), der im Vergleich zum Original Chip Set (OCS) des A500 einige Verbesserungen bot, darunter höhere Auflösungen und den EHB-Modus (Extra Half-Brite) mit 64 Farben. Der ECS war bereits im Amiga 3000 und kurz darauf im Amiga 500+ verwendet worden. Audio (Paula): Der Paula-Chip sorgte für den bekannten Amiga-Sound mit vier 8-Bit-Kanälen und Stereoausgabe. Speichermedien: Der A600 verfügte über ein internes 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk mit 880 KB Kapazität. Im Gegensatz zum A500 verfügte der A600 außerdem über einen IDE-Controller, der den Anschluss von 2,5-Zoll-Festplatten ermöglichte. Dies war ein großer Vorteil, da Festplatten deutlich schneller waren als Disketten. PCMCIA-Slot: Der PCMCIA-Slot war ein weiteres wichtiges Merkmal des A600. Er ermöglichte den Anschluss verschiedener Erweiterungen, wie z.B. Speicherkarten, Modems, Netzwerkkarten oder auch Festplattenadapter. Betriebssystem: Der Amiga 600 wurde mit Kickstart 2.05 und Workbench 2.04 ausgeliefert. Dies war ein großer Fortschritt gegenüber dem Amiga 500, der mit Kickstart 1.3 ausgeliefert wurde. Kickstart 2.0 bot eine verbesserte Benutzeroberfläche und Unterstützung für den ECS-Chipsatz. Design und Besonderheiten: Das Gehäuse des Amiga 600 war deutlich kleiner und kompakter als das des A500. Es ähnelte eher dem C64C, war aber noch kleiner. Die Tastatur war in das Gehäuse integriert und verzichtete auf den numerischen Tastenblock. Dies war einer der Hauptkritikpunkte am A600, da viele Benutzer den Nummernblock vermissten. Der A600 hatte keinen internen Erweiterungsslot wie der A500, sondern nutzte stattdessen den PCMCIA-Slot und die "Trapdoor"-Erweiterung. Software und Spiele: Für den Amiga 600 gab es eine große Auswahl an Spielen und Anwendungen, die größtenteils mit dem Amiga 500 kompatibel waren. Durch den ECS-Chipsatz und Kickstart 2.0 konnten auch einige neuere Spiele und Anwendungen genutzt werden. Kommerzieller Erfolg und Ende: Der Amiga 600 war kommerziell kein großer Erfolg. Er konnte die Erwartungen von Commodore nicht erfüllen und blieb hinter den Verkaufszahlen des A500 zurück. Gründe dafür waren unter anderem der hohe Preis im Vergleich zum A500, die fehlende Kompatibilität zu einigen älteren Spielen, die fehlende numerische Tastatur und die Konkurrenz durch andere Heimcomputer und Spielekonsolen. Vermächtnis: Obwohl der Amiga 600 kein großer kommerzieller Erfolg war, war er ein interessanter Versuch von Commodore, den Amiga für den Massenmarkt attraktiver zu machen. Er zeigte die Innovationskraft von Commodore und den Willen, neue Wege zu gehen. Heute ist der Amiga 600 ein beliebtes Sammlerstück unter Amiga-Enthusiasten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Amiga 600 ein kompakter und technisch interessanter Amiga war, der jedoch aufgrund einiger Designentscheidungen und des hohen Preises kommerziell nicht erfolgreich war. *Bilder von https://amigaposters.github.io/ Entwickler: Preis: 799 DM Webseite |
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